seidenfeins Blog vom schönen Landleben: Juli 2011

22.07.2011

as times go by ,bye bye ... for a while

Ich mache nun unerwartet eine längere Pause.

Bye bye mein Percy, mein treuer Begleiter und geliebter Collie.
Ich trauere um die Zeit, die wir nicht mehr miteinander verbringen können.


Man weiß selten, was Glück ist, aber man weiß meistens, was Glück war.
Françoise Sagan



... Ich verabschiede mich vorerst bis irgendwann im August , Eva

20.07.2011

blybröllop ! Lavendelhochzeit, lavendelfarbener Sommer, lavender summer....

Es ist Hochsommer - nicht direkt der Wärme nach, aber der Lavendel blüht, und sobald die Sonne scheint, breiten sich die Düfte von Lavendel , Rosen und Geißblattblüten schwer im Garten aus.

Die Pflanzen ist meist nicht mehr saftig grün, sondern bekommen einen leichten Stich ins Graugrüne oder Dunkelgrüne.

Eine ganz ungewöhnliche Hochzeit im Hochsommer könnte man doch auch einmal mit Lavendel statt Rosen oder zusammen mit Rosen gestalten. Dazu feine Leinentischdecken und Servietten. Auf den Tellern 3 schön zusammengebundene Zweige Lavendel zum Namensschild, und als Gastgeschenk
ein nostalgisches Holzkärtchen.

Eine Platte mit Lavendelmuffins dazu, natürlich mit weißem Zuckerguß und violetten Zuckerkristallen und in der Mitte eine Zuckerblüte. .... Eine Sommerhochzeit auf dem Land.




Auf dem Tisch könnte ein breites naturfarbenes Baumwollorganzaband liegen, und darauf verteilt kleine Lavendelherzen, Rosenblätter und Lavendelblüten. Lavendelhochzeit kann ich allerdings bestenfalls im Jahr 2041 feiern, denn "blybröllerop" die schwedische Lavendelhochzeit wird leider
erst nach 46 Jahren gefeiert.

Also in meinem Fall dann in 30 Jahren. ... da hätte ich in diesem Fall wohl besser ein klein wenig eher heiraten sollen....




Also werde ich wohl in näherer Zukunft keine Lavendelhochzeit für mich dekorieren. Was ich aber auch wunderschön finde, sind die tollen Violetten Farbtöne, von denen es zur Zeit so unglaublich viel Auswahl gibt. Es gibt Taft und Satin, Chiffon und Samt und und und.

Vor Jahren habe ich einmal in einer dänischen Zeitschrift einen unglaublich schmalen Kranz gesehen. Er war groß und sehr schmal. Ich habe das dann aus einem dicken Draht nachgebaut, den Draht mit einem schönem pastellgrünem Taftband umwickelt und ein paar Bänder daran befestigt.

Etwas ähnliches habe ich letztens im Internet gefunden, hier aber mit unzähligen schmalen Satinbändern in verschieden Lila-Tönen. Das sah so zauberhaft aus !








.. bis demnächst !
              Eva




18.07.2011

... Blick zurück, Nostalgie ohne Kitsch : take a look back, retro without trash

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Bei der Bezeichnung " Nostalgie " sträuben sich mir immer etwas die Haare, obwohl ich den Begriff auch des öfteren verwende. Nicht alles was alt ist, ist schön. Vieles von früher ist zu recht dem Vergessen anheimgefallen oder ist zumindest nicht mehr akzeptabel. ... Aber einiges ist durch die Zeit geblieben und hat seinen eigenen Reiz









Ich verstehe schon den Reiz der Baumwollspitzen, Deckchen, alten Hemdchen und Schürzen, der für viele ganz in Ordnung ist und sehr viele auch sehr glücklich macht. Mit mir geht immer die Fantasie durch, wenn ich diese schrecklichen langbeinigen Damenunterhosen sehe, und diese weißen langen Schürzen.


ARD: das 1900 Haus
ARD: das 1900 Haus
Ich kenne diese Zeit aus den Erzählungen meiner Oma, die kurz nach der Jahrhundertwende geboren wurde. Die Zeit verklärt so einiges. Es war keine schöne Zeit für Frauen.

ARD: das 1900 Haus

Was für die Eine ein romantisches Deko - Accessoire ist, ist für mich der Stoff gewordene Alptraum. Eine ganz normale Frau kam früher gar nicht aus diesen Schürzen heraus, die Unterwäsche war eine Zumutung. Es galt der Spruch: Küche Kinder Kirche. Und es war auch so gemeint.


 



Ich habe das Glück, daß ich aus einer Familie mit ausnehmend widerspenstigen Frauen komme. Unterbuttern lassen hat sich keine. Wenn es hart auf hart geht, dann beißen wir uns durch. Durch alle
Widrigkeiten und alle Instanzen. Mein Vater und mein Bruder haben mir beigebracht, wie man Fahrräder repariert, mit einer Bohrmaschine und einer Stichsäge umgeht, ich kann eine Oberfräse bedienen, Holz hacken und zur Not auch in 4m Höhe Regenrinnen leerräumen.

Großer Nachteil ist, das man das, was man offensichtlich kann, auch machen "darf". Das ist manchmal lästig. Gelegentlich würde ich auch gern mal auf meine Fingernägel schauen, einen Schmollmund machen und sagen: " oh Schatz, machst du das ? Sowas kann ich einfach nicht ! "
Mein Mann würde schreien vor Lachen ...


.... bis demnächst ! Eva

16.07.2011

gustavian white, gustavianisch in weiß

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eigentlich wollte ich heute etwas über Einrichtungen im viktorianischen Stil schreiben. Aber das geht unerwarteter Weise gar nicht. Plüsch, rosa, rot, gold und alles wild gemischt. Samt, Troddeln, Deckchen, Schirmchen, Ornament und Dekoration auf die Spitze getrieben und noch viel feinteiliger als im Barock.

Nein. Zu viel ist zuviel.

Irgendwann bin ich dann über Gustavianisch in weiß gestoßen. Ein echter Grund zum Aufatmen.
Gustavianisch an sich mag ich sowieso recht gern, besonders wenn es teilweise modern interpretiert wird. 




Hier ein paar der wundervollen Bilder, die ich dazu gefunden habe :



antique-dresser.co.uk

interior-design-tutor.net

swedishinteriordesign.com
 
swedishinteriordesign.com


swedishinteriordesign.com


pernille enoch


... bis dann. Eva

15.07.2011

do what you feel ... was sich richtig anfühlt & new england style

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genau. Mach es dir gemütlich, und zwar so, wie es sich für dich richtig anfühlt. Für mich fühlt sich neben dem skandinavischen Einrichtungsstil auch so einiges richtig an, was ich in Wohn - Büchern aus Neu England gesehen habe.


Solvi dos Santos

Ein bischen nostalgisch und doch zurückhaltend. Ein paar wenige aber dafür dann auffällige Einzelstücke. Weiß mit grau. Blau finde ich optisch reizvoll, passt aber überhaupt nicht zu mir und ist daher auch nicht bei uns zu finden.

Lena Koller

Lena Koller



Solvi dos Santos

Solvi dos Santos
wunderschön: Naturtöne, leicht abgenutzt, gebrochene Weißtöne, etwas graugrün.

Bis morgen, macht es euch schön.
Eva

14.07.2011

der Reiz des Verblichenen und Vergilbten ... Axel Vervoordt the appeal of the faded

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Auf einem anderen Blog bin ich auf den Sammler, Antiquitätenhändler und Einrichter Axel Vervoordt gestoßen.

Er richtet nach dem Motto ein: Die Zeit nicht als Feind, sondern das Verbündeten betrachten, Zerbrochenes und Gebrauchtes wiederverwenden... Jedem Raum eine eigene Seele geben, von Raum zu Raum reisen.

Was für eine schöne Einstellung zum Einrichten und Bewohnen eines Hauses !





Seele und Persönlichkeit des Bewohners entdecken und im Haus zum Ausdruck bringen. Die Dinge dicht und intensiv spüren, sich ohne Zwang neu orientieren, die Schönheit des Unfertigen genießen und die Natur integrieren. Etwas so gestalten, daß es wirkt, als wäre es schon immer so. ( Axel Vervoordt )




Axel Vervoordt ist als behüteter Sohn eines angesehen Pferdezüchters aufgewachsen und schon sehr früh durch das Handeln mit Antiquitäten wohlhabend geworden. Er richtet die Häuser sehr sehr reicher Leute ein - es ist eine gänzlich andere Welt. Manches ist mir ein bischen zu viel, aber die Grundgedanken finde ich sehr interessant. Und sagt selbst, es ist kein Stil, es ist eine Idee

Hier ein Online-Stream der ZDF-Mediathek


Anklicken : ZDF MEDIATHEK : Stream Hausbesuch bei Axel Vervoordt

Oh ja, das sind mal große Worte, und für mich ein richtiger AHA - Effekt. Ich habe vor Jahren als Gestalterin in einem exklusiven Einrichtungsgeschäft im Schloß Wendhausen gearbeitet. Dort habe
ich mit der Aussage " ich stelle mich ersteinmal mitten in den Raum, und fühle ihn, bevor ich etwas mache"  für Kopfschütteln gesorgt.

Aber so falsch liege ich da wohl doch nicht. Viele Räume haben eine Seele. Ich meine jetzt keinesfalls irgendetwas spiritistisches oder sonst abgedrehtes. Neue Häuser sind meist neu. Unbelebt, unbeschriebene Blätter, wie ein nagelneuer Schreibblock. Das ist nicht schlecht, aber es ist noch leer. Die Atmosphäre darf erst noch entstehen.

Alte Häuser, oder schon länger bewohnte, sind wie gelesene oder zerlesene Bücher für mich, sie erzählen.

Ich stelle mich hinein ... und da ist einfach etwas. Vielleicht bin ich das auch nur. Aber es ist in jedem Raum anders und von Haus zu Haus ebenfalls.

Unser Haus ist gutartig, bescheiden und zutraulich. Es meint es gut mit uns, und wir mit ihm. Es wird nur ganz vorsichtig verändert. Altes darf bleiben, und wenn etwas ersetzt werden muß, diskutieren wir lange hin und her ob es wirklich nicht anders geht.

Als wir das erste Mal in unserem Haus standen war es grau und einsam, aber nett. Es sah innen und außen schlimm aus. Baulich veraltet aber in Ordnung. Die Wände etwas feucht, die Fenster alt, kein Badezimmer, dunkel, und nur mit Einzelöfen zu beheizen. Die Fassade war grau mit Flechtenbewuchs.
Die Haustür war braun und hatte beige - gelbes Sicherheitsglas mir Riffeln, der Vorbau ebenfalls dunkelbraun und die seitliche Scheibe mit dem gleichen häßlichen Glas versehen.

Alle rieten und, den Kram abzureißen. Heute ist er schneeweiß , die Scheibe ist einer schöne großen Öffnung gewichen. Behutsam verändert und nun wirklich schön anzusehen.

Inzwischen ist das Haus hell und freundlich - vielleicht sogar fröhlich - und wird immer als sehr einladend empfunden. Es ist voller Leben.

Vieles von dem, was Vervoordt sagt, kann auch im eigenen Haus verwirklicht werden, egal ob es nun groß oder klein, ein Schloß oder nur ein einfaches kleines Häuschen ist.

Seelen sind ja glücklicherweise nicht davon abhängig, ob wir wohlhabend sind oder nicht.
und wenn man nach der Seele sucht, wird man sie auch finden.


Genug philosophiert .... bis morgen !

         Eva

13.07.2011

setz dich und lass es dir gutgehen ! ...sit down and have a good time

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kein Problem, gesagt & getan.

Mitten im Hochsommer bekomme ich dank der herbstlichen Kühle direkt Lust auf einen schönen bequemen Sessel. Perfekt, wenn man dazu gleich noch diesen herrlichen Erker hätte, aber auch ein schöner Sessel in unserem Wohnzimmer , direkt neben der Veranda-Tür wäre wundervoll.

Dank des übermäßigen Genusses altmodischer, romantischer Herzschmerz - Filme nach Novellen von Brontë , Jane Austen usw. hat sich mein formaler Design Geschmack ordentlich geändert. NIEMALS hätte ich geschnitzte und geschwungene Stuhl- oder Sesselbeine ertragen. Ganz zu schweigen von Ölbildern die nicht modern sind.

Aber es geht mir prächtig damit. Ich finde diese Sessel einfach unglaublich attraktiv und so bequem. Für mich sollte jedoch noch genug freie Fläche und zumindest eine gewisse optische Weite erhalten bleiben. Ich mag es bequem und weit, hell und luftig.

1st-option

morrison : www.william-morris.co.uk

sanderson : www.sanderson-uk.com
warme Farben finde ich ausschließlich ab Herbst schön. Das ist wohl eher eine Art Selbstzweck, denn sobald es draußen kühler wird, dekoriere ich es drinnen schnell um und kombiniere Brauntöne, Grün und warme Messingtöne zu Weiß. Das geht sehr schnell mit einem Teppich, dicken Leinenvorhängen und schönen Kissen, die statt der sommerlich weißen oder cremefarbenen Bezüge nun wollig oder zumindest farbig werden.

zoffany.com
und wenn ich noch 10 Jahre in die Zukunft sehen könnte, würde ich womöglich die bisher noch unaussprechlichen und sehr inakzeptablen Troddeln und Fransen an Kissen und dergleichen finden. Wer weiß ...

zoffany.com
zoffany.com

und nun setze lege ich mich auf mein Sofa, trinke einen schönen Tee gegen die feuchte Kühle, die langsam von draußen hereinkommt und lasse es mir gutgehen.

Liebe Grüße ! Eva

12.07.2011

Mini Beitrag 3: gustavianisch - der Stil : gustavian style

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Jede Stil - Epoche hat ihre Farben. Im Barock sind sie kräftig, denn Barock ist die Zeit des Überschwangs. Alles ist üppig. Verzierungen, Farben, feinste teure Materialien. Luxus soll vermittelt werden. Nichts ist zu teuer, zu oppulent, zu viel.



Ganz anders ist der gustavianische Stil. Natürlich ist es eine andere Zeit. Der Geschmack ändert sich, was wünschenswert und angesehen war, ist es nun vielleicht nicht mehr. Die Einrichtungsstile spiegeln das vermeindliche Innenleben und die moralischen Vorstellungen des darin wohnenden. Oder sind einfach nur Ausdruck einer Anpassung an den vorherrschenden oder erwarteten Lebensstil.


Als gustavianischen Stil bezeichnet man den klassizistischen Stil in der Architektur, im Design und im Kunsthandwerk in Schweden, der unter König Gustav III. (1771–1792) eingeführt wurde und sich unter Gustav IV. Adolf (reg. 1792–1809) fortsetzte. Der gustavianische Stil ist stark beeinflusst vom französischen Klassizismus zur Zeit König Ludwigs XVI. Der gustavianische Stil löste den Stil des Barock ab (ca 1575 bis 1770 ).


Typisch sind die kühlen Blau- und Grautöne und die unterschiedlichen Schattierungen verwaschenen oder verwitterten Weißen

Zoffany / british wallpaper


Farbpalette : gustavian


Zum Zeitpunkt der Gustav Regierungszeit (1772-1792), konnte sich der Besitzer eines durchschnittlichen Herrenhauses in Schweden keine vergoldeten Möbel leisten. Daher entwickelten die lokalen Handwerker diese Möbel aus Materialien und Methoden die leichter zugänglich waren. Techniken wie marmorierte Oberflächen, schwedische "massive Kiefer" anstelle von Mahagoni und Wandmalereien an den Wänden an Stelle von Tapeten wurden verwendet, um die gleichen stilistischen Effekte zu erzielen.


Heute wird dann doch oft auf fein bedruckte Papiertapeten in pastelligen gedeckten Farbtönen zurückgegriffen, wenn "gustavianisch" eingerichtet wird ...  

Zoffany , british wallpapers
 ich finde natürlich mal wieder eine Tapete mit kleinen Vögeln besonders schön....

 Bis morgen , Eva